Der Meister des Wolfgang-Missale von Rein. Zur österreichischen Buchmalerei zwischen Spätgotik und Ranaissance

Prestel-Verlag, München, first edition, 1986. Cloth, 4to, 29 cm,. 219 pp, 12 colour plates, 112 monochrome ills. From the blurb: "Am Beginn dieses Buches stand die Entdeckung, daß anonyme Einzelblätter spätgotischer Miniaturmalerei in Privatbesitz ursprünglich Teil des Wolfgang-Missale aus dem Zisterzienserstift Rein bei Graz gewesen sind. Erst die dadurch möglich gewordene Rekon- struktion dieses 1492/1493 entstandenen Codex ließ den ungewöhnlichen Reichtum seiner künstlerischen Ausstattung erkennen und machte ihn für die kunsthistorische Erforschung verfügbar. Deren Resultate werden hier vorgelegt. Das Prachtmissale des Abtes Wolfgang stellt sich als ein Hauptwerk der spätgotischen Buchmalerei in Österreich dar. In einer Reihe weiterer sakraler und profaner Werke wird die Hand seines Miniaturmalers nachgewiesen. Dieser bisher unbekannte Wander- künstler ist höchstwahrscheinlich mit Egidius Has identisch, einem Kleriker der Passauer Diözese. In seinem Werk haben sich vielfältigste Phänomene niedergeschlagen, die für die Epoche des Übergangs um 1500 charakteristisch sind. Er orientiert sich an italienischen Renaissanceformen aus dem Repertoire der führenden Buchmaler am Hofe des Königs von Ungarn, Matthias Corvinus, bleibt aber in der süddeutschen spätgotischen Tradition verwurzelt. Seine künstlerische Heimat ist die donauländische Region um Wien. Die erstmalige Vorstellung seines Werkes wirft Licht auf die immer noch wenig erforschte künstlerische Situation vor der Entstehung des Donaustils im letzten Jahrzehnt des 15.Jahrhunderts. Der Meister des Wolfgang-Missale ist hier der letzte bedeutende Vertreter der österreichischen Buchmalerei, die, immer noch vornehmlich im Dienste der Kirche, der Tradition verpflichtet blieb, bevor ihr unter dem jungen Kaiser Maximilian 1. neue Aufgaben gestellt werden sollten. Die aufgrund ihrer Bild-Text-Relation besondere Rolle der Buchmalerei als Schlüssel zum vertieften Verständnis spätmittelalterlicher Ikonographie wird im Werk des Meisters ebenso hervorragend belegt wie ihre gewandelte Rolle in der Auseinandersetzung mit dem Buchdruck und der gedruckten Illustration. Inscribed and signed by the author in pencil on the front free endpaper. Very Good in Very Good dustwrapper.